Mittlerweile kann jeder mit einem Smartphone gute Fotos machen. Aber was heißt es eigentlich ein gutes Foto zu machen? Was macht ein Foto gut und worauf sollte ich beim Fotografieren schon achten? Genau darum soll es in diesem Blogpost gehen.
Was ist ein gutes Foto?
Vielleicht kennst du es auch: Du gehst in eine Fotoausstellung und manche Bilder sprechen dich einfach wahnsinnig an. Sie berühren dich, sind interessant. Es können auch ganz verschiedene Genre sein: ein episches Landschaftsfotos, ein lustigen Portrait, eine Sportfotografie oder auch ein Kriegsreportagebild.
Warum können wir manche Fotos ewig anschauen und sie bleiben uns im Kopf und andere ziehen uns nicht so an?
Fotografische und technische Ausrüstung und Umsetzung
In Facebook-Gruppen, Podcasts und Foren ist Technik immer wieder ein großes Thema. Ich meine damit die perfekte Linse, die richtige Kamera und das wirklich gute Stativ. Aber helfen diese technischen Mittel wirklich dabei ein richtig gutes Bild zu machen?
Fakt ist: Egal ob du mit dem Handy fotografierst oder mit einer Leica oder Hasselblad – du kannst mit jeder Kamera gute und schlechte Fotos machen. Die Technik allein reicht also nicht aus, um Fotografien zu kreieren, die berühren und im Kopf bleiben.
Hast du dir schon einmal Ausstellungen wie die WordPress oder den Sony World Photography Award angesehen? Hier werden gigantische Fotografien aus der ganzen Welt bewertet und gezeigt.
Die sind auch alle technisch einwandfrei. Heutzutage ist es auch zunehmend schwerer ein Foto mit Unschärfen zu erstellen, weil die Technik so fortgeschritten ist, dass sie Dinge wie Belichtung und Schärfe für dich übernimmt.
Also halten wir fest, dass es nicht allein die Technik ist. Daher habe ich im Folgenden 4 Tipps für dich, die dir helfen sollen, deine Fotos zu verbessern:
Tipp 1
Grundlegend gilt für mich also erst einmal, dass ich meine Technik beherrsche, dass ich weiß, wie ich die Belichtung ändere und Blende und Zeit einstellen kann. Wenn ich das kann, kann ich mich auf weitere Dinge im Bild konzentrieren.
Bildgestaltung
Wenn ich also weiß, wie meine Technik funktioniert, kann ich mich viel mehr dem Thema Bildgestaltung widmen. Wie komponiere ich ein Bild? Habe ich vorher schon eine bestimmte Idee im Kopf, oder lasse ich meine Kreativität in dem Moment fließen? Hast du dir mal folgende Fragen gestellt:
- Welche Linien kreiere ich im Bild?
- Achte ich auf den goldenen Schnitt?
- Wie bekomme ich all das, was ich wahrnehme auf mein Bild gebannt – die Umgebung, die Stimmung, die Gefühle und auch die Gerüche?
- Wie halte ich die Unruhe oder Ruhe eines Ortes fest, zeige die fröhliche Zerbrechlichkeit eines Kindes oder den intimen Moment eines Paares?
- Wie gehe ich mit Farben in einem Bild um?
- Wie interagiere ich mit dem Menschen vor meiner Kamera, um das gewünschte Bild zu erhalten?
Tipp 2
Eine bewusste Bildgestaltung überlässt wenig dem Zufall, weil sie genau diese Fragen vorab und beim Arbeiten beantwortet. Fange also an, dir vor einem Fototermin zu überlegen, was du mit den Bildern erreichen möchtest. Welche Elemente du einbringen möchtest und welche du weglassen kannst.
Bildbearbeitung
Heute ist eine Bearbeitung der Bilder nicht mehr wegzudenken. Genau genommen war das schon so, bevor es die digitale Bildbearbeitung gab. Ich selbst habe 6 Stunden und mehr im Labor gestanden und so lange ein Bild bearbeitet, Stellen abgewedelt oder anders belichtet, bis es so war, wie ich es gern haben wollte. Bildbearbeitung war also schon vor Photoshop ein Thema.
Heute ist es aber noch wichtiger. Ein Bild ohne Bildbearbeitung ist einfach nicht fertig. Wir können unseren Fotos einen bestimmten Look geben durch die Bildbearbeitung. Das geht am einfachsten durch das Color Grading, also der Farbstimmung, die deine Bilder kraftvoll, moody oder ganz weich erscheinen lässt.
Das geht aber auch durch den Bildausschnitt. Schaue dir deine Fotos doch mal mit unterschiedlichen Ausschnitten an. Was verändert sich im Bild? Wie wirkt dein Foto mit engerem Schnitt, wie mit mehr Luft drumherum? Probiere dich hier, sei mutig! Und kreiere so deinen ganz eigenen Bildlook.
Tipp 3
Probiere dich aus! Verändere deinen Bildausschnitt, deine Farben, deine Helligkeit und auch den Kontrast deiner Bilder. Du wirst sehen, dass die Bildwirkung je nach Bearbeitung sehr verschieden sein kann.
Überraschung und Geschichte
Vielleicht ist es dir auch schon so gegangen: Beim Betrachten eines Bildes bist du in die Geschichte des Fotos eingetaucht, hast sie mitgelebt. Wie schaffe ich es aber nun, wahre Emotionen einzufangen? Ich werde hier jetzt nur auf Portraitfotos eingehen, wie Familienfotos, Einzelportraits und Hochzeitsfotos. Einfach, weil ich mich hier am besten auskenne und weil meine Leser meist genau aus diesen Bereichen kommen.
Ich glaube, dass es eine der wichtigsten Aufgaben als Fotograf:in ist, eine Atmosphäre zu erschaffen, in der sich mein Gegenüber wohl fühlt, in der die Anspannung weicht und so einfach natürliche und authentische Bilder entstehen können, die Emotionen zeigen.
Denn wir sind von Grund auf gesellig, wir fühlen mit! Wenn ich es also schaffe, Emotionen aus meinem Kunden zu locken, werden die Fotos einfach nahbarer und wecken beim Betrachter auch Gefühle.
Wie schaffe ich es denn, dass sich meine Kunden sicher fühlen und öffnen können?
Tipp 4
– Lerne deine Kunden vorab kennen. So trefft ihr nicht das erste Mal bei der Fotosession aufeinander, sondern habt vorab schon einmal Kontakt gehabt. In welcher Form ist hier ganz dir überlassen: ob per Telefon, Videocall oder vor Ort. Bereite schon hier deine Kunden gut auf den Fototermin vor. Was soll er anziehen? Was mitbringen? etc.
– Starte am Tag des Fotografierens nicht sofort, sondern rede auch hier erst einmal kurz mit deinen Kunden. Ich stelle banale Fragen, wie “Habt ihr gut hergefunden? Oder geht es euch gut?”
– Gib dem Kunden beim Fotografieren einen sicheren Rahmen. Braucht er oder sie viel Hilfe bei den Posen oder eher wenig? Rede mit deinen Kunden auch während des Fotografierens. Du wirst sehen, dass genau das zu Entspannung führen w
Einen letzten Punkt möchte ich noch kurz beschreiben:
Fotos sind auch dann spannend, wenn etwas Überraschendes im Bild ist, etwas, mit dem man nicht gerechnet hätte oder was man auch erst beim zweiten Hinsehen entdeckt. Ich liebe witzige Szene, ein Kind im Hintergrund, dass gerade popelt, während sich im Vordergrund das Brautpaar küsst, oder ein Gast der ins Gruppenfoto springt. Das ist natürlich nicht immer zu erzeugen, aber halte hier die Auge offen.
Ich hoffe, dass ich dir mit diesen Tipps helfen konnte, dass du deine Bilder dahingehend betrachtest. Wenn du eine Meinung von außen haben möchtest, dann lade ich dich zu einer Portfolio-Besprechung bei mir ein. Melde dich gern bei mir!
Liebe Grüße und einen schönen Tag.
Steffi
Hallo Steffi, selbst als nicht-Fotografin konnte ich hier schon viel mitnehmen für die Bildgestaltung in meinem Blog!
Danke dir!